Freitag, 3. Oktober 2025

35 Jahre Annexion der DDR


Vor 35 Jahren fand kein „glücklicher Moment der Einheit“ statt,
wie es uns die westdeutsche Propaganda bis heute weismachen will. Was im Herbst 1990 geschah, war nichts anderes als die Annexion der DDR – die Unterwerfung des ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaates unter das Diktat des westdeutschen Monopolkapitals, abgesichert durch die NATO.


Die DDR war nicht das „ultimative Böse“, wie sie heute von westdeutschen Politpropagandisten geframt wird. Sie war auch nicht vollkommen sozialistisch, und der Aufstieg einer abgehobenen Parteibürokratenclique war eine Schande, ein schwerer Fehler, aus dem wir lernen müssen. Doch sie war der erste Staat auf deutschem Boden, in dem die Politik dem Volk diente, in dem Arbeiter und Bauern zum ersten Mal nicht nur Untertanen, sondern Träger der Macht waren.


Nach der Annexion begann ein beispielloser Raubzug. Die Treuhandanstalt, eine der größten Vernichtungsmaschinen in der deutschen Geschichte, zerstörte systematisch die Grundlagen der ostdeutschen Industrie. Über 14.000 Betriebe wurden geschlossen oder verschleudert, Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, ganze Regionen wurden bewusst deindustrialisiert, um jede mögliche Konkurrenz zu westdeutschen Konzernen auszuschalten. Das war kein Unfall, kein Marktversagen – es war eine gezielte Politik des Kapitals, das freie Bahn für seine Profite haben wollte.


Die Folgen sind bis heute sichtbar. Der Osten wurde zu einem Niedriglohngebiet gemacht, Arbeitslosigkeit und Abwanderung prägen ganze Regionen. Die Menschen wurden in Armut, Abhängigkeit und Unsicherheit gestoßen, soziale Errungenschaften der DDR wurden zerstört. Wo es früher keine Obdachlosigkeit und keine Massenarbeitslosigkeit gab, sind heute Verarmung und Perspektivlosigkeit zur alltäglichen Realität geworden.


Wenige sprechen darüber, doch die Wahrheit ist klar: Ohne die Annexion der DDR wäre die Bundesrepublik selbst in den Strudel ihrer ökonomischen Krise der späten 1980er Jahre geraten. Der Osten wurde geplündert, um den Westen zu retten. Der Preis dafür war die Vernichtung der Lebensgrundlagen von Millionen Menschen.


35 Jahre danach ist klar: Die DDR war nicht fehlerfrei, aber sie war auch nicht das Schreckgespenst, als das sie dargestellt wird. Sie war ein historischer Anfang – und Anfänge sind immer widersprüchlich. Wir als Marxisten-Leninisten ziehen daraus die Lehre: Im zweiten Anlauf dürfen wir nicht dieselben Fehler machen. Keine abgehobene Bürokratie, keine Entfremdung von den Massen. Stattdessen eine wirkliche Volksmacht, die auf der Stärke, dem Willen und der Beteiligung der Werktätigen ruht.


Die DDR wurde zerschlagen, damit das Kapital freie Hand hat. Doch das Volk lebt weiter, seine Erfahrungen, seine Kämpfe, seine Erinnerungen sind nicht ausgelöscht. Die Geschichte ist nicht zu Ende – sie wartet auf ihre Fortsetzung.


35 Jahre sind genug. 35 Jahre Raub und Unterdrückung, 35 Jahre falscher „Einheit“ im Dienste des Kapitals. Es ist Zeit für einen neuen Anfang. Es ist Zeit, dass das Volk wieder die Macht ergreift – nicht für die Profite der Wenigen, sondern für die Zukunft der Vielen. Alles für das Volk!


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