Seiten

Sonntag, 3. August 2025

Arbeiter und Bauern, eine Kampffront!


Die werktätige Bauernschaft dieses Landes lebt unter den gleichen Fesseln wie die lohnabhängige Arbeiterklasse in den Städten
. Der Kleinbauer auf dem Land, der Tag für Tag auf dem Feld steht, der seine Tiere versorgt, den Betrieb mit Mühe und Not aufrechterhält, hat dasselbe Problem wie der Fließbandarbeiter, die Pflegekraft oder der Bauarbeiter: Die Diktatur des Kapitals. Während die Regierungen heuchlerisch von "Förderung des ländlichen Raums" reden, verkaufen sie die Landwirtschaft an internationale Agrarkonzerne, ruinieren systematisch kleinbäuerliche Betriebe und treiben die Landbevölkerung in die Verschuldung, Abhängigkeit und Resignation.

Der Bauer besitzt vielleicht ein Stück Land oder einen Traktor, aber die Produktionsverhältnisse diktieren ihm die Großhändler, die Supermärkte, die Banken, die Chemiekonzerne. Der Kleinbauer ist kein freier Produzent – er ist Teil einer kapitalistischen Ausbeutungsordnung, die ihn genauso unterjocht wie jeden anderen werktätigen Menschen. Viele Bauern schuften von früh bis spät, nur um am Monatsende kaum das Nötigste zu haben, während die Agrarkonzerne Profite in Milliardenhöhe einstreichen. Die Werktätigen auf dem Land tragen das Rückgrat der Ernährung – aber sie werden von Bürokraten, Investoren und Subventionspolitik systematisch ausgehungert.

Das ist kein Zufall. Es ist Ausdruck einer Klassengesellschaft, in der nicht die Bedürfnisse des Volkes zählen, sondern nur die Logik des Profits. Die EU-Subventionspolitik, die Bodenpreise, die Marktregeln – sie alle dienen nicht dem kleinen Hof oder der selbständigen bäuerlichen Arbeit, sondern der Expansion des agroindustriellen Komplexes. Das Land soll nicht vom Volk bestellt werden, sondern von Maschinenparks, Eigentumsgesellschaften und Investoren verwertet werden. Ganze Dörfer sterben, die Jugend zieht weg, die Infrastruktur wird zerschlagen. Schulen schließen, Buslinien verschwinden, und mit ihnen verschwindet auch die Hoffnung.

Aber die Geschichte zeigt: Die werktätige Bauernschaft war niemals nur Opfer – sie war immer auch Kämpfer. Ob in den Bauernkriegen des 16. Jahrhunderts oder in den Lebensmittelkämpfen der Nachkriegszeit – der Bauer, wenn er sich organisiert, ist keine hilflose Figur, sondern Teil der revolutionären Kraft des Volkes. Doch dieser Kampf kann nicht isoliert geführt werden. Der Bauer darf nicht dem Irrglauben verfallen, sein Problem sei nur "die Regierung", "die Preise" oder "die Bürokratie". Die Ursache liegt tiefer – im System der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse. Und das kann nicht durch Bitten, sondern nur durch Organisation und gemeinsame Aktion verändert werden.

Deshalb sagen wir: Der Platz des werktätigen Bauern ist an der Seite der Arbeiterklasse. Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem Lohnarbeiter aus der Stadt und dem Landwirt vom Hof. Sie haben denselben Gegner, und sie brauchen dieselbe Strategie. Der gemeinsame Feind ist das Monopolkapital, das die Lebensmittelproduktion, den Boden und die Arbeitskraft zur Ware macht. Nur ein Bündnis von Arbeiterklasse und werktätiger Bauernschaft kann diesen Feind zerschlagen.

Wir kämpfen für eine neue Ordnung: Für ein Deutschland, in dem nicht Konzerne den Agrarpreis diktieren, sondern das Volk über Produktion und Verteilung bestimmt. Für ein Land, in dem Landbesitz kein Spekulationsobjekt ist, sondern Gemeingut. Für eine Volkswirtschaft, in der nicht Großgrundbesitzer und Handelsketten profitieren, sondern der Bauer, der arbeitet, und der Arbeiter, der isst. Das ist kein romantischer Traum, sondern eine realistische Perspektive im Kampf gegen die Kapitalherrschaft.

Die herrschenden Parteien, egal ob konservativ, liberal oder scheinbar "links", haben dem Land nichts zu bieten außer Verwüstung. Auch ihre Bauernverbände vertreten nicht die kleinen Betriebe, sondern die Interessen der industriellen Landwirtschaft. Sie werden den Ausverkauf nicht stoppen – sie verwalten ihn. Deshalb braucht es eine eigenständige, revolutionäre Organisation der werktätigen Bauern, die sich nicht von Konzernen, Parteien oder Verbänden einfangen lässt. Diese Organisation muss Seite an Seite mit der revolutionären Arbeiterbewegung kämpfen – in Theorie, Organisation und Praxis.

Die TABF steht an der Seite der werktätigen Bauernschaft. Wir erkennen sie als Teil des Volkes, als produktive Klasse, die für eine neue Gesellschaft kämpfen kann und muss. Wir rufen auf zum Bruch mit allen Illusionen über eine "soziale Marktwirtschaft", über einen "gerechten Kapitalismus" oder gar über nationalistische Bauernromantik. Was wir brauchen ist nicht Nostalgie – sondern Klassenkampf.

Arbeiter und Bauern, vereint euch! Baut eure eigene Macht auf – von unten, unabhängig, organisiert. Die revolutionäre Zukunft gehört nicht dem Parlament, nicht dem Parteitag, nicht dem Aufsichtsrat. Sie gehört dem Volk in Bewegung. Der Kampf für Brot und Boden ist der Kampf für Freiheit und Sozialismus.

Thüringer Arbeiter- und Bauernfront
Alles für das Volk.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen